Nach einer Nacht auf hoher See in einer 4 m² großen, fensterlosen Kabine gönnten wir uns ein königliches Frühstück an Bord der „Gabriella“. Rechts und links zogen die Scheren (Felsen und kleine Inseln in der Ostsee) an uns vorbei und Stockholm kündigte sich an. Pünktlich erreichten wir die schwedische Hauptstadt. Das Verlassen der Fähre dauerte jedoch noch ein wenig, denn zunächst mussten die Fahrzeuge unter uns die Fähre verlassen, bevor sich die Rampe, auf der wir standen, absenken konnte. Mit an Bord waren auch mehrere amerikanische Straßenkreuzer, die auf dem Weg zu einem großen Treffen waren. Kaum hatten wir die Fähre verlassen, mussten wir schon wieder halten. Die Polizei führte bei allen Fahrzeugen einen Alkoholtest durch. Durchaus verständlich, denn wir konnten beobachten, dass von dem Genuss der sonst in Skandinavien hoch besteuerten alkoholischen Getränke an Bord steuerfrei reichlich Gebrauch gemacht wurde. Natürlich konnten wir ohne Probleme passieren; nur den Motor sollte ich dem Polizisten zur Liebe einmal ordentlich aufheulen lassen. Er war begeistert.
Die Tagesetappe nach Göteborg (510 km) ließ nicht viel Zeit für die Schönheit Schwedens. Um 10:15 Uhr von Bord gehend sollten wir die Fähre um 18:45 Uhr in Göteborg erreichen (Check in eine halbe Stunde vorher). Außerdem hatte sich der Himmel stark eingetrübt und öffnete schließlich rund 200km vor Göteborg seine Schleusen. Die Frontscheibe war übrigens (fast) dicht.
Wir erreichten Göteborg nach zwei Tankstopps pünktlich um 17:55 Uhr und konnten nach kurzer Wartezeit an Bord der Stena Danica gehen. Die gut drei Stunden Überfahrt nach Dänemark versüßten wir uns mit einem Abendessen vom Buffet an Bord, bevor es dann, kaum in Dänemark angekommen, ins Dachzelt ging.