Eine fast normale Dienstreise

Krakau - Berlin - Verden, 24. Juni 2014, Abfahrt bei km 1.266 

Schon früh um 6:00 Uhr ging es los, so dass ich Hotel leider kein Frühstück bekam. Jedoch hatte das Hotel einen Beutel mit geschmierten Brötchen, etwas zu Trinken, einem Apfel und einer Kiwi (wie auch immer die einer unterwegs ohne Löffel kleckerfrei essen soll) vorbereitet. Ich war erst mal versorgt.

Kurs West hatte ich meine erste Tankpause in Breslau. Hier befinden sich die beiden letzten in Betrieb befindlichen Autobahntankstellen vom Typ Fürstenwalde. Ein Grund mehr hier einen Stopp zu machen. Die Tankstellen befinden sich auf dem Dreieck einer Ausfahrt und können so beim Abfahren als auch beim Auffahren auf die Autobahn benutzt werden. Allerdings ist der Platz sehr begrenzt. In Deutschland befindet sich an der Autobahn Berlin – Frankfurt (Oder) noch die erste Tankstelle dieses Typs, die jedoch nur auf einer Seite der Autobahn vorhanden ist. Fahrzeuge aus Richtung Berlin mussten früher links über die Gegenspur abbiegen (das war bis Anfang der 90er Jahre so). Heute ist die Tankstelle stillgelegt und trotz Denkmalschutz verkommt das Gelände Zusehens. In Breslau ist noch alles im Betrieb, auch wenn ich mir etwas weniger moderne Werbung von Orlean gewünscht hätte.

Weiter ging es Richtung Berlin und hinter Golnice (eine Abfahrt hinter dem Autobahndreieck von Boleslawiec) hörte die Autobahn dann offiziell auf. Hier begann die alte Reichsautobahn mit ihren typischen Betonplatten. Die Fahrtrichtung Osten ist derzeit noch im baulichen Zustand der 30er Jahre. Lediglich einige Leitplanken wurden installiert. Allerdings haben sich im Laufe der Jahre die Betonplatten recht stark verworfen, so dass von einer Schnellstraße nicht wirklich mehr gesprochen werden kann. Anders sah es in Richtung Westen aus. Diese Fahrtrichtung war komplett neu gebaut und in einem perfekten Zustand. Soweit ich es richtig in Erinnerung habe war diese Seite wegen des Krieges nicht fertig geworden und nur trassiert. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Fahrtrichtung Ost komplett saniert wird. Wer sich also noch einmal richtig durchschütteln lassen will, der sollte sich beeilen.

Kurz vor der Grenze machte ich dann noch mal meinen Tank (samt Reservekanister) voll und nutzte die Gelegenheit für ein paar Bilder an einer Ausfahrt mit Graubasalt. Ohne weitere Besonderheiten fuhr ich über die Neiße, dann an Cottbus vorbei und erreichte ich um 14:30 Uhr Berlin Neukölln. Mein Termin war um 15:30 und so hatte konnte ich mich in Ruhe darauf vorbereiten.

Abends traf ich mich dann noch mit meinem Freund Gerd zu einem ausgiebigen Bezingespräch außerhalb der Berliner Umweltzone, bevor ich dann müde aber äußerst zufrieden ins Bett gehen konnte.

Berlin - Verden, 25. Juni 2014, Ankunft mit 2177km 

Der letzte Tag meiner Reise begann wieder recht früh. Um 7:00 Uhr fuhr ich in Berlin los und konnte trotz einsetzenden Berufsverkehrs fast staufrei über die Stadtautobahn in Richtung AVUS fahren. Die Strecke nach Hannover (A2) war zunächst frei, bis dann sowohl bei Lehrte als auch bei Schwarmstedt (A7) jeweils 10km Stau angesagt waren. So beschloss ich schon in Braunschweig auf die Landstraße auszuweichen, denn da fühlte sich mein Trabant ohnehin viel wohler. Verden (Sitz meines Arbeitgebers) erreichte ich dann pünktlich zum Mittag. Feierabend war dann um 17:30, so dass ich 80km später nach fast einer Woche wieder zu Hause ankam.

Fazit

Wer mit einem Trabant eine solche Tour unternimmt, sieht einfach mehr. Mit offenen Augen und der zusätzlichen Zeit (Neudeutsch „Entschleunigung“) hat man mehr von der Fahrt und Zeit für Details, die man sonst übersehen würde. Mit einem Schnitt von 75km/h habe ich die 2337 km (incl. An und Abfahrt von Zuhause nach Verden) gut gemeistert. Der Verbrauch lag dabei nur bei ca. 6,2 l/100 km (plus 1,3kg Haribo für den Fahrer).

 

Technische Defekte? Ja, mir ist der Knopf von meinem (japanischen) Radio abgebrochen. Es geht doch nichts über solide Technik aus dem Hause Sachsenring.

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© Frank Schwardtmann

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